Die Bremer Stadtmusikanten aus dem Trailerpark. Über Fußball Fangesänge und eine Show, die einem erschreckend bekannt vorkam.

Im restlos ausverkauften Pier 2, mit einer Kapazität von 2800 eine der kleinsten Shows der Tour, herrschte bereits zuvor eine passiv-aggressive Stimmung, wie man es teilweise von vergangenen Trailerpark Konzerten gewohnt war. Jedoch vereint mit Gesängen von bekennenden Werderanern, welche den vollzogenen Sieg über den BVB feierten, erinnerte es im Vorhinein eher an ein nun folgendes Fußballspiel, als an ein Hip-Hop Konzert.
Beide Extreme, randalierende sowie empathische Fans, trafen hier aufeinander, womit hin und wieder tatsächlich Konflikte einhergehen, sodass die Security bereits vor Beginn des, die gesamte Tour übergreifenden, Supportacts Ruffiction einige Besucher aus der Menge sortieren musste.
Nachdem Ruffiction den Fans jedoch schon einmal ordentlich einheizen konnten und diese dazu noch eine kurze Umbaupause über sich ergehen ließen, fiel kurze Zeit später der Vorhang, passend zum Drop von Sexualethisch Desorientiert. Ganz wie gewohnt.
Das Bühnenbild bot ebenfalls wenig bis keinerlei Abwechslung. Ein DJ Pult mitsamt des Trailerpark Logos, sowie eine dicke, mit Luft gefüllte, Frau, welche an diesem Abend liebevoll "Thorsten" getauft wurde, zierte die Stage. Lediglich neue Stühle mit Leo-Print Bezug waren nun Teil des ganzen und unterschieden sich von vergangenen Auftritten. Kleinigkeiten, die einem tatsächlich auffallen, sofern man bereits einige Trailerpark Shows hinter sich hat.
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Unterstrichen wurden die größten Hits der Band von flammender Pyrotechnik. |
Jedoch konnten die meisten Fans gar nicht anders, als darüber hinwegzusehen, da Trailerpark einen wahnsinnigen Auftritt hinlegten. Zeit um über die Gesamtszenerie nachzudenken blieb schlichtweg nicht. Stattdessen sorgte ein sehr ausgeglichenes Set aus alten, wie auch neuen Songs für eine energiegeladene Atmosphäre innerhalb des gesamten Piers.
Auch Vortex, mehr oder weniger offizielles Mitglied, aber definitiv Mitglied der Herzen von Trailerpark, welcher auf Crackstreetboys 3 sowie TP4L jeweils mit einem Solo Track daherkommt, stand für "Mensch ohne Grund" und "Aragorn" auf der Bühne. Dabei hatte er, wie von ihm gewohnt, eine Skimaske auf.

Ein würdiger Abschluss eines, meiner Meinung nach, sehr starken Auftritts von Trailerpark, trotz bereits erkennbaren Tour-Strapazen, sowie einer nicht derartig neuen Live-Show, wie es vielleicht wünschenswert gewesen wäre.
Dennoch wurden meine Erwartungen an mein für mich erstes Konzert der TP4L-Tour mehr als erfüllt und ich freue mich ungemein auf die weiteren fünf Tourstopps, die ich im Laufe der nächsten zwei Monate noch miterleben darf..
-Annika