Nachdem sich der Raum verdunkelte, eröffnete jedoch vorerst der deutsch-marrokanische Rapper und Schauspieler Yonii die finale Generalprobe. Sein Name sagte mir im Vorfeld zwar nichts, als er jedoch seine drei Songs zum Besten gab fiel mir auf, dass "Anonym" vor zwei Wochen in der Fritz Radio Show "Irgendwas mit Rap", moderiert von Visa Vie und auf Wunsch von Studiogast Bonez MC, gespielt wurde.

Nach einer kurzen Pause trat Joshi Mizu auf die Bühne, welcher bereits im Rahmen der Palmen aus Plastik Tour im vergangenen Dezember einen Teil des Vorprogramms bildete. Seine Stage Time war doppelt so lang wie die seines Vorgängers, was ihm genug Zeit verschaffte, erneut ausgiebig Partys und Drogen, sowie seine Spiel- und Alkoholsucht zu thematisieren. Spätestens nach seinem Hit "Chardonnay" war die Menge bestens auf die folgenden Auftritt von RAF vorbereitet. 

Dieser brachte gleich zu Beginn das gesamte ausverkaufte FZW mit einem "Andere Liga" Remix zum Beben, anschließend kippte jedoch die Stimmung, trotz einer starken Show von ihm, so hatte ich das Gefühl. Das Bühnenbild unterstützte ihn dabei und war minimalistisch gehalten, machte aber dennoch etwas her. Zwischen DJ Pult, Drums und Gitarre bot sich ein leuchtender Rabe auf. Insgesamt kam eine hochkarätige Lichttechnik zum Einsatz, welche definitiv mit dem Palmen aus Plastik Aufgebot mithalten konnte. Ebenfalls hochkarätig war der exklusive PAP-Ring, welchen RAF stolz den 1300 Anwesenden präsentierte.

Nach einigen Songs des im August 2017 erschienenen Albums "Anthrazit" folgte nun ebenfalls eine handvoll von älteren Releases. Dabei waren einige mehr, andere weniger bekannt, jedoch schufen sie allesamt eine angenehme Atmosphäre im gesamten Innenraum, sowie auf der Empore. 

 

 Teil einer jeden Alligatoah Show ist das Trailerpark Medley, so konnten auch bei RAF Camora, welcher bürgerlich Raphael Ragucci heißt, Palmen aus Plastik nicht fehlen. Zum gleichnamigen Titelsong des Albums trat dazu der erste Special Guest Bonez MC auf die Bühne, was den Großteil der Menge zum explodieren brachte. 

Gleiches geschah, als Gzuz, welcher sich den Spaß erlaubte manch Einen mit seinem Vodka zu übergießen, bei "Mörder" hinzustieß. Dieser Song wurde dabei gleich dreimal angespielt, da der DJ anscheinend nicht in der Lage war die richtige Version mitsamt Gzuz' Part aufzulegen. Die Blockierung der Stimmung an diesem Abend verflog dabei endgültig, sodass sich die letzte halbe Stunde des Konzerts enorm schweißtreibend und energisch gestaltete. Sowohl auf der Bühne, als auch innerhalb des Publikums. 

Den ersten Teil der Zugabe zierte "Nie ohne mein Team". Im Einklang dazu standen alle Special-Guests des heutigen Abends, Voracts, sowie ein weiterer Teil der Crew, gemeinsam mit RAF auf der Bühne. Anschließend verwandelte sich Wien in "Gothan City" und ein weiteres Mal übten sich alle Beteiligten auf der Bühne in der songeigenen "Sag Nix" Choreografie, welche das Ende einläutete. 

Zwar hatte RAF bereits auf den PAP-Konzerten im Dezember die Gelegenheit einige seiner Solo Songs zu performen, allerdings sagte mir die heutige Gewichtung deutlich mehr zu. Ein verhältnismäßig kleines Konzert, mit einer bomben Show von RAF selbst, welche das Publikum alleine zwar nicht völlig zum Ausrasten brachte, dafür jedoch ein Hauch von Palmen aus Plastik 

 umso mehr, was definitiv erheblich zu diesem glorreichen Abend und einem erfolgreichen Einstieg in mein Konzertjahr 2018 beitrug..

-Annika